Jedem, der noch nicht allzu lange Jiu-Jitsu betreibt, stellt sich einmal die Frage, "was ist Jiu-Jitsu und warum lerne ich das eigentlich". Überrascht wird mancher feststellen müssen, dass man sie so einfach spontan gar nicht beantworten kann.
Zunächst kann Jiu-Jitsu eine wirksame waffenlose Selbstverteidigung sein. Dennoch ist der Selbstverteidigungswert nicht der Kern der Sache. Vielmehr sind es die Tätigkeiten auf der Matte, die Selbstverteidigung, der Kampf im engen Sinn, nur Spezialfälle der Lebenswirklichkeit, an denen sich das Verhalten in lebensproblematischen Situationen augenfällig zeigt.
Das wesentliche ist aber die Persönlichkeitsformung. So sollen die beim Training entfalteten Qualitäten der Ruhe, der Aufmerksamkeit, der Sicherheit, des Beurteilungsvermögens und der Entschlußkraft im praktischen Leben umgesetzt werden, wobei die Handlungsweise geprägt sein soll von Logik, Zweckmäßigkeit, Ökonomie und Wirksamkeit, vor allem aber von fairer Freundlichkeit.
Japanische Mentalität ist nicht ohne weiteres auf europäische übertragbar. Aber die asiatische Herkunft des BUDO-Sports bringt viele wichtige, wertvolle und unabdingbare Verhaltens- und Umgangsformen mit sich, die die Ausübung der Selbstverteidigungskünste von übrigen Sportarten besonders abgrenzt.
Diese sportlich faire Grundhaltung trägt sowohl zur Vermeidung von Verletzungen mit dem Trainingspartner bei und sollte darüber hinaus eine vorbildliche Einstellung und Entwicklung - auch im privaten und beruflichen Alltag - widerspiegeln.
Dies gilt nicht nur für den DAN-Grad.
Auch die KYU-Grade beschreiten von Anfang an der